Deine Säule 3a kannst du in der Schweiz via Bank oder via Versicherung aufbauen. Doch über die Frage, welche Lösung die bessere ist, scheiden sich seit jeher die Geister. Fakt ist, dass sich jede zweite Person Gedanken um ihre persönliche finanzielle Zukunft macht. Die Zahlen zeigen es schwarz auf weiss: Im 2019 zahlten rund 60% der Schweizer Erwerbstätigen regelmässig (53%) oder unregelmässig (6%) Geld in eine Säule 3a ein. Fakt ist auch, dass 2018 die stolze Summe von 123.3 Milliarden CHF als Säule 3a bei Banken und Versicherungen angelegt waren. 77.5 Milliarden CHF lagen dabei auf Zinskonten und in Anlagefonds von Banken (knapp 63%). 45.7 Milliarden CHF waren in Lebensversicherungen investiert (37%).
Doch was hat eigentlich die Bank, was die Versicherung nicht hat und umgekehrt? Und was noch viel wichtiger ist: Welche der beiden Optionen entspricht eher deinem Stil?

Option 1: Die flexible Bank

Bei jeder Bank kannst du in ein Säule 3a-Konto bis zum gesetzlich erlaubten 3a-Höchstbetrag einzahlen. Dabei hast du die Möglichkeit, dein Cash auf einem Konto brachliegen zu lassen oder es via 3a-Depot anzulegen. Kleiner Tipp: Angesichts der momentanen Null- bis Niedrigzinsen, ist die passive Konto-Option keine gute Idee, wenn du dir die langfristige Mehrung deines Geldes zum Ziel gesetzt hast.
Die Bank bietet eine gewisse Flexibilität, denn du kannst frei entscheiden wie viel du einzahlen willst, wann du einzahlst und du kannst auch mal mit den Einzahlungen pausieren, z.B. im Falle von Arbeitslosigkeit. Wenn du von höheren Renditen profitieren willst (wer möchte das nicht?), kannst du vom Konto zu einem Depot wechseln und viceversa. Dein bestehendes 3a-Konto kannst du ausserdem frei auf eine andere Bank übertragen. Wenn du z.B. dein aktuelles 3a-Konto zu Yuh 3a transferieren möchtest, musst du lediglich unser PDF-Dokument ausfüllen und es an deinen 3a-Anbieter weiterleiten. Der Rest erledigt sich (fast) wie von Zauberhand hinter den Kulissen.
Und hier noch ein besonderes Sahnehäubchen: Wenn du stolze*r Besitzer*in mehrerer Konten oder Depots bist, kannst du die Beträge auch aufteilen. So kommst du nach deiner Pensionierung auch noch in den Genuss eines Steuervorteils.

Option 2: Die sichere Versicherung?

Beim Sparen mit 3a gibt es neben den reinen Risikolebensversicherungen, um für die Hinterbliebenen zu sorgen, auch Lebensversicherungen, die du zur privaten Altersvorsorge («kapitalbildende Lebensversicherungen») einsetzen kannst. Bei letzterer Lösung kombinierst du die Altersvorsorge mit einer Versicherung. Dazu wird ein jährlicher Sparbetrag vertraglich festgelegt und ein Teil davon in deine Altersvorsorge angelegt. Der Rest geht als Versicherungsprämie an deinen Versicherer. Du hast es dir schon gedacht: Dadurch verkleinert sich der Vorsorgebetrag etwas.
Solltest du aus irgendeinem Grund erwerbsunfähig werden, bezahlt der Versicherer den jährlichen Betrag weiter für dich ein.
Der Versicherungsschutz ist nicht billig. Würdest du den Sparteil vom Risikoschutz trennen und beide Leistungen separat beziehen, würdest du mit grosser Wahrscheinlichkeit billiger fahren. Auch wenn die Versicherungsprämie am Anfang gering ist: Über den ganzen Anlagehorizont gerechnet, wirken sich deine Versicherungsprämien negativ auf den Endbetrag aus. Der Zinseszinseffekt wirkt hier negativ.
Bleiben wir bei den Nachteilen: Du musst die vertraglich festgesetzte Prämie jedes Jahr entrichten, und zwar bis zum 59. Lebensjahr wenn du eine Frau bist und bis zum 60. Lebensjahr, wenn du der männlichen Spezies angehörst. Durch den Sparzwang ist es wahrscheinlicher, dass du deine Sparziele erreichst, aber wenn Flexibilität dein Ding ist, bleibt dir mit einer Versicherungslösung für 3a wenig Spielraum.
Was, wenn ich die Säule 3a von der Versicherung zur Bank wechseln möchte? Du solltest dich bereits vor deinem Vertragsabschluss gut informieren, denn eine Auflösung des Vertrags kann dich mitunter teuer zu stehen kommen. Für einen vorzeitigen Abbruch musst du ausserdem Busse zahlen und du erhältst mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich weniger, als du bereits eingezahlt hast. Das tut weh, insbesondere dann, wenn du das Geld beispielsweise für ein Wohneigentum nutzen möchtest. Je nach Versicherung ist es aber möglich, das angesparte Kapital für den Erwerb von selbstgenutzten Wohneigentum zu beziehen.

Wer schneidet besser ab?

Sollte die Hellseherei nicht zufällig dein zweites Standbein sein, kannst du nicht wissen, was das Leben noch für dich bereithalten wird. Nur eines ist sicher: Moderne Berufswege mit Pausen und flexible Lebenspläne gehören in die heutige Zeit wie das Amen ins Gebet. Die Nachricht, dass Banklösungen mit Wertschriften für viele Menschen einfach die attraktivere Option sind, wird dich daher sicher nicht aus den Socken hauen.
In der Schweiz haben in den letzten zwei Jahrzehnten 3a-Bankkonti gegenüber Versicherungslösungen auf jeden Fall stärker zugelegt.
Wenn du deine Angehörigen absichern möchtest, kann eine Lebensversicherung 3a durchaus Sinn machen. Informiere dich unbedingt vor Abschluss deiner Versicherung, unter welchen Bedingungen du die Prämien wieder auf ein Minimum reduzieren kannst.