Bestimmt hast du schon mal von ETFs gehört oder irgendwo darüber gelesen. Das ist kein Zufall! ETFs gehören zu den erfolgreichsten Finanzprodukten der letzten 30 Jahre. Rund 10 Billionen US-Dollar liegen weltweit in diesem Vehikel. Ein vertiefter Blick in diese Alleskönner lohnt sich.
ETF steht für «Exchange Traded Fund», also ein börsengehandelter Fonds. Stell dir ETFs wie einen Einkaufskorb vor 🛒.
Anstatt einzelne Äpfel, Birnen oder Orangen zu kaufen (was dem Kauf von Einzelaktien entsprechen würde), kauft ihr mit ETFs den ganzen Früchtekorb auf einmal.
Aber der Trick ist, dass dieser Früchtekorb nicht irgendwelche Früchte enthält, sondern genau die Früchte in der richtigen Menge, die einen bestimmten Früchteindex abbilden. Genau so kaufen die Anbieter von ETFs nicht wahllos Einzelaktien, sondern sie bilden einen bestimmten Wertpapierindex, zum Beispiel einen Aktienindex, nach.
Was ist eigentlich ein Index? Ein Index, wie der SMI in der Schweiz oder der S&P 500 in den USA, zeigt, wie sich eine bestimmte Gruppe von Aktien insgesamt entwickelt. Er ist eine Messlatte 📏 für den Markt oder für einen bestimmten Sektor. Ein ETF tut nun nichts anderes, als den Preis dieses Index 1:1 zu replizieren.
Das bedeutet, wenn du in einen ETF investierst, der den SMI abbildet, investierst du quasi in alle Unternehmen, die im SMI gelistet sind – und das mit nur einem Wertpapier!

Warum sind ETFs so beliebt?

  • Einfachheit: Statt sich mit einzelnen Aktien auseinanderzusetzen, kann man mit einem einzigen ETF in einen ganzen Markt (Aktien Schweiz, Aktien USA, Schwellenländer etc.) oder Sektor (Technologie, Gesundheitswesen etc.) investieren.
  • Kosten: ETFs haben im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds oft niedrigere Gebühren. Denke daran, Gebühren knabbern an deinem Gewinn!
  • Flexibilität: Sie können wie normale Aktien jederzeit während der Börsenöffnungszeiten gekauft und verkauft werden.
  • Diversifikation: Mit nur einem Investment bist du breit gestreut und minimierst so das Risiko gegenüber dem Kauf einzelner Aktien.
  • Transparenz: Du weisst immer in was du investiert bist, denn die Zusammensetzung eines Index ist öffentlich und erfolgt nach einem klaren Regelwerk.
  • Sicherheit: Die Hülle eines ETFs ist eine Fondskonstruktion. Fondskonstruktionen sind streng reguliert und werden von einer Bank ausgegliedert, sie erscheinen nicht in deren Bilanz. Das bedeutet: Geht der Anbieter eines ETFs pleite, ist das Geld geschützt, da es den Status eines Sondervermögens hat.

Was passiert mit Dividenden oder sonstigen Erträgen?

Wenn die Unternehmen im ETF Dividenden ausschütten, werden diese gesammelt und dann entweder an die Investor*innen ausgeschüttet oder wieder investiert. Das hängt von der Art des ETFs ab: Ausschüttend oder thesaurierend 🌱. Bei thesaurierenden ETFs kannst du dich zurücklehnen, alle Erträge werden automatisch wieder in den ETF reinvestiert. Und hier spielt nun wieder der Zinseszins-Effekt eine wichtige Rolle. Auf lange Sicht wächst dein Vermögen so stärker.

Passen ETFs zu mir?

Wenn du überlegst, ins Investieren einzusteigen und nicht viel Zeit für die Recherche einzelner Unternehmen oder Branchen aufwenden möchtest, könnten ETFs eine gute Wahl sein. Auch wenn du einfach nur langfristig für das Alter vorsorgen möchtest, ohne dir täglich Sorgen um die Börsenlage machen zu müssen, sind ETFs eine Überlegung wert.

Tipps für den Einstieg

  1. Recherche: Bevor du loslegst, setze dich mit den verschiedenen ETFs auseinander. Welcher Index soll es sein? Weltweit? Nur Europa? Oder spezifische Branchen?
  2. Beachte die Kosten: Achte auf die jährlichen Verwaltungsgebühren (TER) und eventuelle Kauf- oder Verkaufsspesen.
  3. Setze auf Regelmässigkeit: Überlege, ob ein Sparplan sinnvoll für dich ist. Hierbei investierst du monatlich einen festen Betrag – das kann schon mit kleinen Summen beginnen.